Kontaktlinsen: Innovationen nutzen

In kaum einem anderen Bereich der modernen Augenoptik ist die Abfolge technischer Entwicklungssprünge so rasant, wie bei den Kontaktlinsen. Seit Adolf Eugen Fick in den 1880er Jahren mit der Entwicklung erster Glasschalen das Konzept der Kontaktlinsen begründete, sind in schneller Folge wichtige Erfindungen gefolgt, die bis zur heute bekannten Vielfalt an Materialien geführt hat. Vor allem mit der Nutzung des Hydrogel Hema zur Herstellung von weichen Kontaktlinsen durch Otto Wichterle im Jahr 1959 gelang ein wichtiger Durchbruch für mehr Tragkomfort der kleinen Schalen.
Bis heute ist die Geschwindigkeit der Entwicklung sehr hoch. Noch vor wenigen Jahren wäre es kaum denkbar gewesen, dass Kontaktlinsen über Tag und Nacht im Auge bleiben können. Schwieren Optik ist es wichtig, den Kunden die technischen Fortschritte schnell zugänglich zu machen und gleichzeitig zu prüfen, ob eine Innovation für die individuelle Situation des jeweiligen Kunden auch tatsächlich geeignet ist.
Vor allem bei den weichen Kontaktlinsen, die in der Regel deutlich länger ohne Unterbrechung getragen werden können, als die harten Kontaktlinsen, tritt die Frage auf, wie das Auge trotz Linse ausreichend mit Wasser und Sauerstoff versorgt werden kann. Hier hat die Entwicklung der Silikonhydrogellinsen zu einem echten Durchbruch geführt. Allerdings weisen diese Linsen wieder eine höhere Steifigkeit auf, die für manchen Nutzer den Tragekomfort einschränkt. Aber auch hier arbeiten die Hersteller weiter an der Verbesserung der Linsen.
Von den meisten Nutzern wird der hohe Tragekomfort der weichen Kontaktlinsen sehr gelobt. Vor allem, weil die Eingewöhnungszeit sehr kurz ist und man sich schnell an die neue Sehhilfe gewöhnt hat. Aber neben dem Tragekomfort können auch andere Aspekte bei der Wahl der geeigneten Kontaktlinse eine Rolle spielen. So können zum Beispiel manche Hornhautverkrümmungen durch formstabile Kontaktlinsen besser korrigiert werden. Und es muss in jedem Einzelfall natürlich auch die Frage der Kosten diskutiert werden. Je nach Häufigkeit des Tragens können formstabile Linsen aufgrund ihrer langen Lebensdauer im Resultat günstiger sein.

 

Mit individueller Anpassung zur perfekten Linse

Auch für die Anpassung von Kontaktlinsen stellt die Prüfung des Status der Augen die Basis dar. Und im Gespräch mit dem Kunden müssen die Tragewünsche intensiv diskutiert werden. Neben dem klassischen Sehtest, der neben den exakten Daten zur Fehlsichtigkeit auch Informationen über Hornhautverkrümmungen liefert, stehen die Untersuchungen mit dem HH-Mikroskop – unter anderem zur Beurteilung des Tränenfilms – und die Untersuchung mit dem Keratographen, der ein dreidimensionales Abbild der Hornhaut liefert, im Vordergrund.
In einem zweiten Schritt werden dann die Tragewünsche des Kunden diskutiert. Denn es macht einen Unterschied, ob ein Kunde seine Kontaktlinsen lediglich beim Sport tragen möchte oder ob er die Kontaktlinsen am liebsten Tag und Nacht nutzen will. Je nach individuellem Wunsch – und in Korrelation zum Befund der Untersuchungen – können dann die passenden Linsen gewählt werden. In den meisten Fällen wird dann gemeinsam mit dem Kunden noch weiter probiert, welche Linse den höchsten Tragekomfort bietet. Es werden unterschiedliche Linsen so lange getestet, bis das Optimum an Komfort und Qualität erreicht wird.

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